Samstag, 1. Juni 2013

Do it again, Tamira

Tamira Paszek hat sich auch 2013 nicht länger als unbedingt nötig auf der roten Asche von Roland Garros bewegt: Seit 2007 hat sie dort kein Match gewonnen. Ihr Erstrunden-Out 2013 kann also getrost als klassisch bezeichnet werden. Die ersten fünf Monate des Jahres scheinen seit dem Vorjahr nicht die von Paszek bevorzugten zu sein. 2012 war sie mit einer 2:14-Matchbilanz in den Juni gestartet, 2013 setzt sie mit ihrer aktuellen 1:11-Bilanz noch eins drauf. Österreichs Nummer eins hat seit Jänner (Erstrundensieg bei den Australian Open) kein Match mehr gewonnen; sie konnte seither überhaupt nur einen Satz für sich entscheiden, insgesamt gewann sie heuer vier Sätze. Das grenzt an Arbeitsverweigerung.

Doch jetzt beginnt die Rasensaison, die im letzten Jahr unverhältnismäßig und unglaublich erfolgreich für die Vorarlbergerin verlaufen ist. In Eastbourne gewann sie 2012 mit Siegen über zwei Top-Ten-Spielerinnen das Turnier, in Wimbledon erreichte sie das Viertelfinale. 970 von 1539 Punkten hat Tamira daher im kommenden Monat zu verteidigen. Ein Rückfall auf einen Platz um 120 droht, in Sphären einer Yvonne Meusburger. Doch aktuell ist Paszek noch die Nummer 33 der Welt, als solche führt sie ab Montag die Setzliste des 75.000$-ITF-Rasenturniers in Nottingham an.

Nach dem Paszek-Monat Juni widmete ich Tamira 2012 einen Blogeintrag. Ich prophezeite ein neues Career-High, das sie im Februar – witziger Weise ohne ihr unmittelbares Zutun – mit Platz 26 auch erreichte. Und ich riet ihr, die restliche Saison auszulassen und sich ausschließlich auf die Rasenturniere zu beschränken. Diesem Rat ist sie vielleicht nicht physisch, möglicher Weise aber psychisch – also unterbewusst – gefolgt! Das würde auch die katastrophalen Ergebnisse erklären, denn abgesehen von zwei Viertelfinalteilnahmen gab es nichts zu bejubeln für die Dornbirnerin seit letztem Juni.

Jetzt ist es also wieder soweit: Einmal mehr gilt es für die heimische Nummer eins, über sich hinauszuwachsen. Auf 30 Tage komprimiert gilt es die gesamte Klasse abzurufen und den Konditionsvorteil, der durch Vermeidung unnötiger Matches außerhalb des Paszek-Monats vorhanden sein muss, auszunutzen. Dann ist auch 2013 viel möglich. Weil ich so gerne Prognosen abgebe, so unglaublich diese auch klingen mag, halte ich hier fest: Ich glaube, dass Tamira auch nach Wimbledon 2013 noch unter den Top 70 der Weltrangliste steht.

Ich bin Unbreakbar

Sonntag, 5. Mai 2013

Bresnik übernimmt die Südstadt

Um weiterhin auch am Platz unbreakbar zu bleiben, musste mein Blog etwas zurückstecken. Nachdem inzwischen die erste Meisterschafts-Schlacht geschlagen ist, bin ich nun wieder da!
Zuletzt hatte ich mich gefragt, warum der ÖTV ein Geheimnis um seine Kader-Spieler und Trainer macht. Da der Verband nicht mit mir kommunizieren wollte, rief ich meine Leser und Leserinnen dazu auf, sich beim Verband zu erkundigen, wer denn dort mit wem trainiert. Diesem Aufruf sind einige nachgekommen, die Antwort (ja, es war immer dieselbe) möchte ich hier nun veröffentlichen. Danke an dieser Stelle für die Mühe, die ihr euch gemacht habt! Es ist gut zu sehen, dass das österreichische Tennis mehreren am Herzen liegt!

Folgende Standard-Antwort von Sportdirektor Trimmel ging an alle Anfragenden:
Die Informationen zu den Jugendkadern und zu individuell geförderten Spielern finden sie auf unserer neuen Homepage, die laufend verbessert wird, manche Informationen sind leider noch nicht vollständig. http://oetv.at/1459,,,2.html
Dass die Informationen nicht vollständig sind, war ja überhaupt Anlass der Kontaktaufnahme. Jetzt haben wir alle zwei Monate zugewartet, inzwischen sollten die Informationen ja wohl vervollständigt worden sein. Tatsächlich steht schon mehr auf der Website, aber leider noch nicht alles. Oder vielleicht ist das schon alles? Es gibt das "Development Programm" des Verbandes, wo offenbar Spieler und Spielerinnen extern trainieren, aber beim Verband offizielle Coaches als Ansprechpartner bzw. Betreuer haben. Die Kader von U12-U18 sind hier zu finden; die Coaches nicht. Ein Leser hat genauer nachgefragt und die Coach-Liste erhalten: Michael Ebert (bis U11), Petra Russegger (U12), Matthias Schuck (U14), Andreas Fasching (U16), Martin Gattringer (U18). Interessant zu wissen wäre, was Michael Ebert macht, wo es doch keinen U11-Kader gibt – aber okay...

Auch die individuell geförderten Spieler sind inzwischen auf der Homepage vermerkt. Diese sind (so gereiht auf der ÖTV-Homepage) Yvonne Neuwirth, Dennis Novak, Karoline Kurz, Mira Antonitsch, Sebastian Ofner, Dominic Weidinger. Überrascht es nur mich, dass unsere größten Talente Dominic Thiem und Barbara Haas hier nicht aufscheinen? Vielleicht stößt ihnen ja der Passus in den Förderbedingungen auf:
Ab Volljährigkeit während der Vertragslaufzeit und bis zum Ende der internationalen Tenniskarriere: Bei einem jährlichen Brutto-Preisgeld von mehr als € 50.000,-- (Single und Doppel), erfolgt eine Rückzahlung bis maximal der Hälfte der vom ÖTV finanzierten, im Vorhinein betraglich festgelegten Kosten (diese richten sich nach der Förderhöhe). Vom € 50.000 übersteigendem Brutto-Preisgeld erhält der ÖTV 25%
In dem 3-Säulen-Konzept des Verbandes ist als mittlere Säule die Ausbildung von Spielern im ÖLSZ Südstadt dargestellt. Mein Hauptkritikpunkt war ja, dass es dazu auf der Verbandsseite keinerlei Informationen gibt. Auch wird über KaderspielerInnen nichts mehr berichtet. Ich habe mich daher gefragt: Gibt es das ÖLSZ Südstadt noch? Werden dort noch Spieler ausgebildet? Da nirgends darauf eingegangen wird, und da (Ex!?)-ÖTV-Coach Gilbert Schaller als Trainer des extern geförderten Sebastian Ofner angegeben wird, liegt für mich die Vermutung nahe, dass man das Leistungszentrum dicht gemacht hat. Die Bresnik-Akademie hat offenbar die Plätze in der Südstadt übernommen, die Hälfte der individuell geförderten SpielerInnen wird ja von Bresnik betreut: Dennis Novak, Karoline Kurz, Mira Antonitsch. Und ich wüsste jetzt nicht, wer noch beim Verband trainieren sollte. Das wirft weitere Fragen zum Thema auf: Wo trainiert jetzt Nachwuchshoffnung Nico Reissig? Und wen trainiert Starcoach Thomas Weindorfer?

Mit einigen Antworten und vielen neuen Fragen entlasse ich euch in die frisch angebrochene Tennissaison und wünsche viele ungebreakte Matches!

Ich bin Unbreakbar