Dienstag, 12. Januar 2010

Niedriges Niveau, hohe Chancen

Nach langer Zeit habe ich mir am Wochenende wieder einmal Damentennis angeschaut: das Brisbane-Finale zwischen Kim Clijsters und Justine Henin. Die US Open-Siegerin 2009 Clijsters gewann letztlich 6:3, 4:6, 7:6 (6). Es war wirklich schönes Tennis, beide Spielerinnen sind schnell auf den Beinen, haben durchaus Spielwitz und dreschen den Ball nicht nur mit 150 in die Mitte des Platzes. Wie das Ergebnis verrät, war die Partie auf des Messers Schneide, Henin hätte durchaus gewinnen können, sie lag im dritten Satz schon 3:0 voran und hatte bei 5:4 sogar Matchbälle. Letztlich gewann halt Clijsters - ändert wenig am Gesamtbild.

Das Bittere ist: Für Henin war es das erste WTA-Turnier seit Mai 2008; und sie kam gleich ins Finale. Am Weg dorthin schlug die ehemalige Nummer 1 der Welt Nadia Petrova (WTA 20) und Ana Ivanović (WTA 21 und ehemals ebenfalls Nummer 1) jeweils in 2 Sätzen. Und schon diese Woche hätte Henin wohl in der zweiten Runde von Sydney gegen Serena Williams gespielt - die aktuelle Nummer 1 und Masters-Siegerin von 2009. In diesem Match wäre es um mehr als um eine Viertelfinalteilnahme bei einem WTA-Turnier gegangen: um die Ehre des Damentennis!

Hättiwari... Henin hat abgesagt (offiziell wegen einer Oberschenkelzerrung) und hofft für die Australian Open fit zu werden. - Blödsinn! In Wahrheit liegt ihr das Damentennis offenbar am Herzen. Es darf nicht sein, dass man nach über eineinhalb Jahren Pause nahtlos da weitermacht wo man aufgehört hat! Und dennoch wird sie in Melbourne um den Sieg mitspielen! Hoffentlich gewinnt sie nicht - um des Damentennis Willen. Clijsters hat ja bei den letztjährigen US Open in ähnlicher Manier aufgespielt, nachdem sie davor über 2 Jahre Babypause gemacht hat. Aber man muss anmerken, dass zu dieser Zeit das Niveau im Damentennis nicht so hoch war. Die Williams-Schwestern und Sharapova waren nicht top, Safina war außer Form, die Gelegenheit für Kim war also günstig.

Auch Tamira Paszek hat ja eine längere Auszeit hinter sich - wenn auch nicht freiwillig, wie Clijsters und Henin. Ihr Comeback läuft nicht ganz so gut wie das der Belgierinnen; aber was nicht ist kann ja noch werden. Die Leistungen der Brisbane-Finalistinnen animieren mich dazu optimistisch zu sein: Ich denke, dass die geringe Dichte im Damencircuit Paszek ermöglicht, wieder dorthin zu kommen, wo sie bereits war! Oder sogar noch weiter!

Ich bin Unbreakbar

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