Dienstag, 2. Februar 2010

Das liebe Geld

Die Australian Open hatten alles, was ich mir erwartet hatte: Die Überraschung mit Semifinalist Marin Čilić. Großartige Spiele, wie Tsonga-Almagro, Davydenko-Verdasco, Tsonga-Djokovic, Murray-Nadal. Und natürlich vor allem gab es einen ab dem Viertelfinale überragenden Roger Federer. Gegen Davydenko stand er im Viertelfinale bei 2:6 und 1:3 eigentlich schon vor dem Aus, dann dreht er die Partie und gibt keinen Satz im Turnier mehr ab. Das Endspiel gegen Murray, dem ich die Finalteilnahme 2010 prophezeit habe, war dann eine tolle Partie, die letztlich in drei Sätzen an den Schweizer ging. Murray muss nicht lange nach den Gründen suchen: Wer die Rückhand im ganzen Match 5 Mal longline spielt (und 3 Mal damit punktet), wird den Rekord-Grand-Slam-Champ halt nicht biegen!

Federer casht dafür 1.340.000 Euro ab! Murray bleibt die Hälfte. Das meiste Geld nach Österreich nimmt heuer Stefan Koubek mit (dessen Drittrundenteilnahme ich auch vorausgesagt habe). Knapp 33.200 Euro schenkte sich der 33-Jährige selbst zum Geburtstag (2.1.). Mit einem Einkommen von etwa 22.400 Euro aus Einzel- und Doppelpreisgeld kann auch Jürgen Melzer mit gut gefülltem Börserl heimfahren. Sybille Bammer und Yvonne Meusburger nehmen knapp 20.000 Euro mit; Daniel Köllerer, Tamira Paszek und Oliver Marach (Mixed-Viertelfinale) erspielten jeweils knapp 15.000 Euro. Wobei Köllerer auf halber Strecke - Turnier in Doha - noch einmal umkehrte und einen Teil seiner Einnahmen mit den Flügen verprasste. Auch für Patricia Mayr war Melbourne trotz Auftaktniederlage einen Abstecher wert: 12.500 Euro gibt's für unsere Nummer 3!

Doch einige Österreicher haben in Down Under draufgezahlt: So wird nach Flug und anderen Spesen für Doppelspezialist Knowle nicht viel von seinen 4.250 Euro (Auftaktniederlagen in Doppel und Mixed) übrig geblieben sein. Ebenfalls wohl nicht kostendeckend war der Trip für Martin Fischer, Philipp Oswald und Niki Hofmanova (jeweils 2. Quali-Runde und 3.650 Euro). Martin Slanar und Andi Haider-Maurer, die mit einer Auftaktniederlage in der Qualifikation knapp 1.800 Euro verdient haben, dürften schon mehr für ihre Flüge bezahlt haben!

Wer hat, der hat! Wobei ich mich bei Haider-Maurers Turnierplanung schon frage, ob sich das finanziell rechnen kann: Zuerst Melbourne, dann spielt er diese Woche in Johannesburg. Und woher Martin Slanars Finanzspritzen kommen, die ihm einen Start beim Honolulu-Challenger gestattet haben, frag ich mich auch - zugegeben, nicht ohne Neid. Ich wäre auch grad lieber auf Hawaii oder in Australien, als im verschneiten Österreich! Der Bursche ist 28 Jahre alt, Nummer 687 in der Welt und leidet offenbar an Realitätsverweigerung. Doppelfinale hin oder her, eigentlich sollte er Trainerstunden am WAC geben und maximal auf ÖTV-Tour gehen!

Ich bin Unbreakbar

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