Donnerstag, 1. Juli 2010

Rückhandlos in Braunschweig

Eigentlich war ich immer ein Fan von Horst Skoff! Und ich liebte seine Auftritte als Tennis-Pensionist bei Challengern und in der Staatsliga. Legendär auch seine Herausforderung an Thomas Muster, ein Match um eine Million (ich weiß nicht mehr, ob Euro oder Schilling) zu spielen, als dieser aus Australien nach Österreich heimgekehrt war. Muster lehnte damals ab, spielte stattdessen auf der ATP-Champions-Tour und den einen oder anderen Schaukampf. Doch in dieser Woche kehrte Tom auf die Profitour zurück und bestritt das Challenger in Braunschweig. Anfang Juni hatte er das angekündigt, ich nahm es natürlich in meinen Blog auf, ein paar Tage später war es dann in aller Munde. Nun war es soweit. Und dank laola1.at konnte ich mir das Match sogar anschauen!

Und Muster präsentierte sich trotz seiner bald 43 Jahre ganz gut - solange er nicht Rückhand spielen musste. Die Vorhand war stark; trotz der hohen Flugbahn und den damit verbundenen ewig scheinenden Flugzeiten des Balles, aber wohl wegen eben dieses extremen Dralls, konnte Musters Gegner Conor Niland wenig mit den Bällen anfangen. Niland hatte sich wohl auch nicht intensiv vorbereitet (was auch nicht nötig war) und spielte ohne Konzept. So hatte Muster bei 2:2 sogar die Chance auf 3:2. Dann ging nicht mehr so viel... Um mit den Worten von Gerhard Zimmer zu sprechen: "Niland hat den Vorteil des aktiven Tennisspielers, der nicht 11 Jahre auf Urlaub war. Die Wucht bei Niland ist größer, die Winkel sind besser."

Der Ire brauchte 45 Minuten um zu bemerken, dass Musters Rückhand - sagen wir einmal - fehleranfälliger als die Vorhand ist. Danach durfte Tom dann die Vorhand nur noch aus vollem Lauf schlagen, auf der Rückhandseite hingegen ein intensives Schlagtraining absolvieren. Zimmer: "Niland hat keinerlei Respekt vor der ehemaligen Größe des Thomas Muster gezeigt." Ich hatte schon länger keine Muster-Partie mehr gesehen. Seine eklatante Rückhand-Schwäche hatte ich wohl verdrängt. Wenn der Steirer wirklich ernsthaft weiterspielen will, muss er daran arbeiten. Und an seiner Fitness (wie das Bild beweist). Aber ich denke wirklich, dass Österreichs Tennislegende mit intensivem Training mit den Top 300 der Welt mitspielen kann! Solange die Partie auf laaaangsamem Sand ausgetragen wird und der Gegner Musters schwächere Rückhand übersieht. Wobei Muster einmal einen Rückhand-Retourn-Winner schlug, was Zimmer wie folgt kommentierte: "Das ist durchaus ein Schlag gewesen, der in die heutige Zeit passt."

Nicht ganz in die heutige Zeit passt jedoch Gerhard Zimmer, der die Moderation mit den Worten schloss: "Muster verabschiedet sich aus Braunschweig, BWIN bleibt die ganze Woche dort." Interessant: Interwetten hatte am Beginn des Videos eine Werbung geschalten...

Ich bin Unbreakbar

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