Montag, 13. Juni 2011

Sperrt alle oder keinen!

Letzte Woche widmete ich dem Fall Köllerer einen Absatz. Er hatte eine einstweilige Verfügung gegen die vom ÖTV verhängte Sperre für nationale Bewerbe eingelegt. Inzwischen ist diese abgewiesen worden, Crazy Dani darf auch in Österreich nicht spielen. Und er tut das einzig Mögliche: er zieht vor den Internationalen Sportgerichtshof um seine Sperre zu bekämpfen. Wie ich bereits schrieb, er hat keine andere Perspektive - er kann nichts außer Tennis spielen. Und mit dem Schuldspruch und der auferlegten Strafe von 100.000 Dollar, sowie der Lebenslangen Sperre als Spieler und Trainer hat man Köllerer in die Ecke gedrängt. Gut, man wollte ihn beseitigen. Doch war das Urteil dafür schlicht ungeeignet. Denn so kann er gar nicht anders, als alle Instanzen zu durchlaufen, weil er sonst sowieso am Ende ist. Hätte man ihm die Option gelassen, als Trainer zu arbeiten, wäre er von der Tour verschwunden und irgendwo als solcher untergekommen. Aber eine Geldstrafe in dieser Höhe und die ausgesprochene Sperre grenzen die Optionen stark ein.

Ich frage mich was mit den übrigen Personen passiert ist, die an diesen drei Matches beteiligt waren? Davon hört man nichts. Und die TIU (Tennis Integrity Unit) gibt nur an, nichts über die Verhandlung öffentlich zu machen. Der Kurier berichtete über Ungereimtheiten: Es ging offenbar um Köllerers Erstrundenmatch in Wien 2009, als er Jarkko Nieminen schlug. Es ist nicht auszuschließen, dass der Oberösterreicher der ehemaligen Nummer 13 der Welt ein Angebot gemacht hat, das diese angenommen hat. Doch wenn das so ist, wieso wird der Finne dann nicht belangt? Sichere Wetten können im Tennis nur auf Niederlagen gemacht werden! Und wenn Nieminen absichtlich verloren hat, ist er ebenso schuldig. Der Kurier weiß weiters, dass der wegen Dopings gesperrte Wayne Odesnik dank seiner Aussage gegen Köllerer nur noch ein statt zwei Jahre pausieren muss. Klingt komisch - ist es auch!

Schon letzte Woche stellte ich klar: "Ich sage nicht, dass er unschuldig ist. Ich sage nur, er ist nicht schuldiger als viele andere Tennisspieler auf seinem Level." Wahrscheinlich hat Köllerer mehr als nur drei Matches manipuliert. Wahrscheinlich haben das auch Nadal (sein Match gegen Tsonga in Queens schien er auch nicht unbedingt gewinnen zu wollen) und viele andere getan. Thomas Haider vom Sportmagazin schreibt, Köllerer "könnte auch das Opfer einer schamlosen, weit gesponnenen, perfekt inszenierten Intrige sein. Denn die ITF gibt zu keine Beweise zu haben..." Harald Ottawa vom Kurier meint: "Auch wenn Köllerer schuldig ist: Man kann nicht einen Spieler für alle Unsitten im Tennissport bestrafen." So sehe ich das auch! Inzwischen ist eine Spendenaktion für Köllerer gestartet worden, wie der Standard berichtet: "Ohne Köllerer sei das österreichische und das internationale Tennis um eine Attraktion ärmer, lautet eine der Begründungen für die Aktion des Köllerer-Sympathisanten." tennisnet weiß mehr: "Er ist das genaue Gegenteil von Roger Federer: laut, emotional, obszön, ordinär. Sein unbändiger Siegeswille manifestiert sich oft durch Unsportlichkeiten. Unter seinen Kollegen ist er verhasst. Klar ist: Wenn Daniel Köllerer spielt, ist etwas los. Daniel Köllerer ist sehenswert!" Die Idee ist verrückt - wie Köllerer. Allein deshalb soll sie unterstützt werden. Auch wenn die Zahl der Facebook-Unterstützer noch überschaubar ist.

Spenden kann man an: Spendenkonto Daniel Köllerer bei der Erste Bank der österreichischen Sparkassen, Kontonummer: 28427267002, Bankleitzahl 20111. Die Erste Bank sponsert damit neben Jürgen Melzer und dem Wiener Stadthallenturnier auch Daniel Köllerer.

Ich bin Unbreakbar

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