Dienstag, 27. Juli 2010

Die Staatsmeistermacher aus der Burgkmairgasse

Jetzt sind mir zuletzt immer andere Themen dazwischen gekommen, diese Woche möchte ich mich aber mit einer "älteren" Geschichte befassen:

Jürgen Melzer sorgt sportlich für Schlagzeilen. Aber Daniel Köllerer hinkt ihm in medialer Präsenz kaum nach... Der Kurier berichtet am 7.7.2010 vom Verdacht auf Wettbetrug. Ein weiterführender Artikel berichtet von 110.000€, die mit dem Match von Köllerer gegen Lukas Rosol bei einem Online-Buchmacher lukriert wurden. Welcher Anbieter es ist, kommt nicht klar heraus. Fakt ist: bei Interwetten wurde das Spiel aus dem Programm genommen, als man erfuhr, dass Köllerer sowohl in Braunschweig, als auch bei den österreichischen Meisterschaften in Oberpullendorf genannt hatte. Erich Vogl vom Kurier meint, man weiß mehr als man schreibt. Sorry, aber ich traue Köllerer sowas schlicht nicht zu! Ich schließe mich einmal mehr der Meinung des tennisnet-Chefredakteurs Stefan Wagner an: Er hält die Geschichte für falsch und unfair gegenüber Köllerer. Der Anbieter, der 110.000€ verlor, informierte sich offenbar zuvor nicht auf tennisnet ;-)

Am 28.6.2010 wurde dort Chronik der Doppelnennung da veröffentlicht: Noch am 27.6. vertröstete Köllerer-Manager Nareyka Staats-Veranstalter Kurz: Köllerer brauche nach einer frühen Niederlage in Braunschweig nur eine Genehmigung des Supervisors. Diese hätte er wohl auch bekommen, hätte tennisnet nicht beim Supervisor angefragt. Man wollte wissen, ob Köllerer genannt hat und ob er im Falle eines frühen Ausscheidens in Braunschweig bei den Staatsmeisterschaften startberechtigt wäre. Der Supervisor erklärte, dass man nicht für zwei Turniere in einer Woche nennen dürfe, lediglich für Liga-Spiele gäbe es eine Ausnahme-Genehmigung. Am 28.6. war Kurz zurecht erbost: "Wieso habt ihr beim Supervisor angerufen? Der ATP-Supervisor wird dadurch ja aufgeschreckt! Der gibt ja dann diese Sondergenehmigung nicht!" So war es dann auch! Okay, die Regel gilt eigentlich nicht für Turniere, aber so eng sieht man das im Normalfall nicht, denke ich. Sagen wir mal so: Gänzlich unschuldig an der Absage Köllerers bei den Staats ist tennisnet nicht! Ich unterstelle der Redaktion (wer ist das eigentlich, die Namen der Autoren werden dem Leser in praktisch jeder Meldung vorenthalten) keine böse Absicht, aber definitiv mangelndes Fingerspitzengefühl.

Man hätte auch einen anderen, x-beliebigen Supervisor bezüglich der Regelauslegung konsultieren können, dann eine Geschichte schreiben, dass die Regeln eigentlich gegen eine Staats-Teilnahme von Köllerer sprechen würden. Und dann hätte man abwarten müssen! In Hinblick auf das von (fast!?) allen erhoffte Duell zwischen Stefan Koubek und Daniel Köllerer im Finale, war so offensives Vorgehen unangebracht! Die Wahrscheinlichkeit, dass Roland Herfel (Supervisor in Braunschweig) den Wisch unterschrieben hätte, ist groß!

Sei es wie es sei... Köllerer war nicht da, Koubek holte sich (trotz tatkräftiger journalistischer Unterstützung nur mit viel Mühe) den Titel. tennisnet hat also seinen ersten Staatsmeister! Die Seite ist jung, der Einfluss jedoch bereits groß! Hoffentlich wird dieser nicht (wieder) - wissentlich oder unwissentlich - missbraucht!

Ich bin Unbreakbar

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