Thomas Muster meint es vollkommen ernst mit seinem Comeback, das ist spätestens seit Kitzbühel klar! Natürlich habe ich nur über diverse Medien Einblick in sein Vorhaben, nimmt man jedoch die Pressemeldungen (vor allem die der Tiroler Tageszeitung) und den Tagebucheintrag von Martin Fischer zusammen, darf man schon beeindruckt sein. Fischer streut Österreichs Allzeitgröße Rosen: „Es gibt sicherlich keinen Spieler auf der Challenger-Tour, der während eines Turniers auch nur annähernd so viel und so hart arbeitet.“ Musters 4:6, 4:6 gegen Top 100-Mann Dustin Brown ist natürlich nicht überzubewerten, Brown ist für sein unkonventionelles, risikoreiches Spiel bekannt; außerdem fliegen die Bälle in der Kitzbüheler-Höhenlage ganz besonders. Und für den in Deutschland lebenden Jamaikaner war Kitz Neuland, trat er 2010 dort doch erstmals an.
Auf der Seniors-Tour in Vale Do Lobo überzeugte mich Tom nicht. Er schlug zwar Goran Ivanišević klar, gegen den 48-Jährigen Jeremy Bates setzte er sich nur knapp durch, gegen den chronisch unfitten Yevgeny Kafelnikov verlor er gar. Das Finale gegen den Seniors-Tour-Dominator Thomas Enqvist (der eigentlich nicht mitspielen dürfte, weil er weder ein Grand Slam gewonnen hat, noch Nummer 1 der Welt war, und auch Titel im Daviscup holte) verlor Muster 4:6, 4:6.
Einen Sieg über einen Top-300-Mann traute ich Muster nachdem ich sein erstes Match gesehen hatte zu. Dabei bleibe ich vorerst. Ich würde mir liebend gerne ein Exhibition-Turnier anschauen; mit folgenden Teilnehmern: Thomas Muster, Dominic Thiem, Thomas Schiessling, Daniel Köllerer, Herbert Wiltschnig, Julian Knowle, Oliver Marach und Mario Haider-Maurer. Da wären sicherlich ein paar interessante Ergebnisse zu bestaunen...
Jetzt will Tom mit Rafael Nadal seine Trainingsmethoden an die Jetztzeit anpassen. Genial! So professionell wie Muster seine zweite Karriere angeht - da können sich die österreichischen Jungprofis noch eine Scheibe abschneiden! Ich denke da nur an den dicken Nico Reissig oder den trainingsfaulen Daniel Köllerer... Thomas Muster war ein Idol, und er ist es noch immer; vielleicht sogar mehr als je zuvor! Viele sprechen von der Demontage seines Denkmals, ich meine hingegen: Er zementiert es! Halbe Sachen, übermäßiger Alkohol- und Zigarettenkonsum sind schlimmer, als ein sportlich vollkommen ernst gemeinter und mit 100-prozentiger Professionalität durchgezogener neuer Auftritt auf der internationalen Tennisbühne.
Ich bin Unbreakbar
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