Montag, 13. Dezember 2010

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert

Dass ich kein großer Fan des Österreichischen Tennisverbands bin, haben regelmäßige Leser meines Blogs bereits vermutet. Doch hier muss ich einmal für den oben genannten Partei ergreifen. Anlass ist der Fall Dominic Thiem. Im letzten Akt des Dramas um Förderungen für Österreichs Ausnahmetalent schrieb Präsident Wolner ein Mail an Wolfgang Thiem (Dominics Vater, sowie NÖTV-Verbandstrainer in einer Person): Der Verband wolle für ihn und seinen Sohn 3.000 Euro Reise- und Aufenthaltskosten für die Turniere "Eddie Herr" und "Orange Bowl" bezahlen. Dass Thiem sen. die Unterstützung nicht brauchte, da er (zumindest beim zweiten Turnier) als Nationaltrainer von Slowenien akkreditiert war, steht ebenso auf tennisnet, wie sie folgendes Zitat von Thiem sen.: "Ein freundliches Angebot einer Entschuldigung für die letzten Ungeschicklichkeiten des ÖTV vor der Übersee-Tournee. Vielleicht bewegt sich im ÖTV ja doch etwas in die richtige Richtung." Es tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, Wolfgang: Der Verband bewegt sich nicht, die Aktion zeigt viel mehr, dass beim Verband die eine Hand nicht weiß was die andere tut. Ich bin davon überzeugt, dass Schaller nichts von der Wolnerschen Finanzspritze wusste.

Worum geht es eigentlich?
Wolfgang Thiem hatte sich im Sommer in einem offenen Brief an den ÖTV darüber beschwert, dass sein Sohn Dominic mit zu geringen Fördersummen vom Verband bedacht wurde. Das Angebot des ÖTV, 15.000 Euro pro Saison, schlugen Thiem und Günter Bresnik, der als Manager und Coach in Personalunion fungieren dürfte, aus. Die Begründung Thiems war folgende: Eine Saison koste 80.000 Euro, schlechter gereihte Kaderspieler der Südstadt erhalten etwa 30.000 Euro. Mit 15.000 Euro wollte er sich nicht abspeisen lassen.

Stattdessen zog es das Duo Thiem sen./Bresnik vor, auf stur zu schalten und sich mit dem Verband anzulegen. Da Thiem jun. (ebenso wie die Kaderspieler) in der Südstadt trainiert, gab es für ihn zuletzt Probleme einen Hartplatz fürs Training zu bekommen, da diese angeblich vom Verband mit Konditionsübungen besetzt wurden. Gegrüßt wird die Gruppe um Thiem von Schaller und Co. angeblich auch nicht mehr. Ob das so stimmt, sei dahingestellt. Ich kann mir jedoch schon vorstellen, dass die Stimmung nicht die beste ist. Verständlich, sind doch alles nur Menschen.

Doch daran stoße ich mich: Ich finde es schlicht dumm, 15.000 Euro abzulehnen! Denn selbst wenn die Saison 80.000 Euro kostet - was ich mir nur durch eine überhöhte Trainergage von Thiem sen. erklären könnte - sind das 18,75% der Gesamtkosten! Natürlich wäre eine höhere Förderung besser, aber ein Jahr zuvor gab es gar keine externe Förderung. Ich finde man kann froh sein, überhaupt etwas zu bekommen! Und selbst für 500 Euro sollte man dankbar sein! 15.000 Euro: Das entspricht einem Monatslohn von 1.250 Euro netto im Monat! Mag sein, dass eine Tenniskarriere mehr kostet; doch wenn man fast das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Österreichers (17.759 Euro) ausschlägt, ist das schlicht ignorant gegenüber allen, die weniger verdienen und es zum Leben bräuchten. Verständnis habe ich hier keines!

Ich bin Unbreakbar

1 Kommentar:

  1. Tennisprofi kann halt nur werden, wer aus gutem Haus kommt! Alle anderen müssen Fußball spielen!

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