Donnerstag, 31. März 2011

Japan als Chance für die Österreicherinnen

Jürgen Melzer ließ in den letzten beiden Wochen etwas aus. Nächste Woche wird er dank Roddicks frühem Aus in Miami dennoch erstmals ein einstelliges Ranking haben. Viel wichtiger: Die Erfolge der österreichischen Tennis-Herren sind auch ohne melzersche Einzelsiege beeindruckend. Oliver Marach eliminierte mit dem Serben Janko Tipsarević die Bryan-Brüder beim ATP 1000-Turnier in Miami und steht (wie Melzer mit Petzschner) im Halbfinale. Andreas Haider-Maurer löste endlich das Versprechen ein, welches er mit seinem Finaleinzug beim ATP-Turnier in der Wiener Stadthalle gegeben hatte. Der Niederösterreicher gewann letzte Woche den Challenger von Caltanissetta und spielte sich heute beim Turnier in Barletta auch ins Viertelfinale und in Richtung Top 100 der ATP-Rangliste.

Bei eben diesem Turnier warteten wir seit Montag dieser Woche auf den ersten Auftritt von Thomas Muster auf der ATP-Tour 2011. Das Match hätte am Montag gegen halb 5 zur Austragung kommen sollen, wegen Regens wurde es zunächst auf Dienstag, dann auf Mittwoch verschoben. Tom traf, wie bei seinen letzten beiden Profi-Turnieren davor, auf einen Österreicher: diesmal Martin Fischer. Das Resultat: 6:0, 6:3 für den aktuellen gegen den erfolgreichsten Daviscupper unseres Landes. "Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass er mich sehr unter Druck setzen könnte", so Fisch in seinem Tagebuch. Für den Vorarlberger folgte nach dem glatten Sieg, eine knappe Niederlage gegen Lukáš Rosol.

Bei den Damen läuft es aktuell hingegen schlecht. Tamira Paszek und Yvonne Meusburger scheiterten in der Qualifikation von Miami; Sybille Bammer in der ersten Hauptrunde desselben Turniers. Patricia Mayr-Achtleitner wühlte sich beim 25.000$-Challenger von Buenos Aires als Topgesetzte ins Viertelfinale. Melanie Klaffner scheiterte beim ebenso hoch dotierten Event von Pelham in den USA in Runde 1. Und Niki "schlechte Turnierplanung" Hofmanova schaffte es in Monzon zum 17. Mal in Folge nicht, sich für den Hauptbewerb eines Turniers zu qualifizieren. Zuletzt war der Burgenländerin eine erfolgreiche Qualifikation im März 2009 beim Minsk-Challenger gelungen.

Hofmanovas Turnierauswahl scheint per Los zu erfolgen. Im Jänner war sie ins Halbfinale eines 25.000ers gekommen, seither gab es nur fünf weitere Turnierauftritte bei denen sie magere 15 WTA-Punkte einspielen konnte. Und demnächst droht der Verlust von mehr als einem Viertel all ihrer Punkte: 50 hatte sie letztes Jahr in Fukuoka geholt. Die größte Stadt auf der südlichsten der Japanischen Hauptinseln ist nicht mit dem zerstörten, atomversäuchten, etwa 1.000 Kilometer entfernten Fukushima zu verwechseln. Trotz der Distanz ist eine Japan-Reise derzeit eher etwas für Extremurlauber, oder jene die nach dem Verlust einer Gliedmaße auf das Nachwachsen dieser dank der radioaktiven Strahlung hoffen.

Bis zu den French Open haben die Österreicherinnen viel zu tun: Klaffner droht ein Rückfall, hat die Oberösterreicherin doch 74 ihrer 258 Zähler zu verteidigen. Mayr-Achleitner muss bis Roland Garros 130 Punkte einfahren, um einer Ranking-Verschlechterung vorzubeugen. Meusburger sollte bis zu den French Open 82 (von 552) Punkten ins Trockene bringen, von den 100 bei den French Open ganz zu schweigen. Auch Bammers 110 (von 651) zu verteidigende Zähler werden mit ihrem aktuellen Ranking von 103 nicht leicht einzustellen sein. Einzig Paszek hat nach dem Verlust von 50 Punkten in Miami bis Paris nichts nennenswertes mehr zu bestätigen.

Klar ist, in Japan könnten die oben Genannten billiger den je auf Punktejagd gehen; denn nur die hartgesottensten Spielerinnen werden den Weg nach Japan wagen. Die drei 50.000er von Gifu, Fukuoka und Kurume warten ab Ende April auf ebenso mutige, wie verzweifelte Punktejägerinnen!

Ich bin Unbreakbar

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