Donnerstag, 27. Oktober 2011

The King has left the building - Danke, Thomas Muster!

„Der richtige hat das Generationenduell gewonnen“, meinte Thomas Muster wehmütig und unter Tränen nach seinem letzten Match in der Wiener Stadthalle am 25. Oktober 2011. Der 44-Jährige hatte in knapp einer Stunde gegen den um 26 Jahre jüngeren Dominic Thiem mit 2-6 3-6 verloren. Thiem überzeugte mit seiner enorm harten Vorhand, sowie seinem konstant über 200 km/h schnellen Service und ließ dem im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserten Thomas Muster kaum eine Chance. „Ich habe auf Mätzchen verzichtet, die ich in einem anderen Match vielleicht gemacht hätte, um es zu gewinnen“, gab Muster nach dem Generationenduell zu Protokoll. Auch habe er absichtlich keine Interviews im Vorfeld gegeben um dem Jungen keinen unfairen Druck zu machen. Beim Handshake ließ es sich der Senior nicht nehmen, dem Junior den Kopf zu tätscheln - es sei ihm gestattet.

Hier einige Ballwechsel


Beeindruckend war, wie Thiem mit der Stimmung in der Halle umging: „Es war das mit Abstand größte Publikum vor dem ich je gespielt habe...“ Das Zuschauerinteresse war mit etwa 7.000 Fans (der zweite Rang Süd war geschlossen) groß, an die Zahlen des Vorjahres kam man bei Weitem jedoch nicht heran. Das fehlende Niveau einiger Fans belustigte; aufgrund der vorangegangenen drei Dreisatzpartien gab es reichlich Zeit um der Konsumation von mexikanischen Bieren (nur die werden in der Halle ausgeschenkt) zu frönen. Ob Thiem sich mit einigen Folgen „Ein echter Wiener geht nicht unter“ auf diesen Abend vorbereitet hatte, sei dahingestellt. „Jetzt geht‘s los“-Rufe bei Musters 3:1-Führung in Satz zwei beeindruckten den besten österreichischen Jugendspieler ebenso wenig wie Musters Volleyspiel.

Alles in Allem eine echte Talentprobe des jungen Wiener Neustädters. Seine Leistung macht Hoffnung für die Zeit nach Muster und auch Melzer. Man darf gespannt sein, wie sich Thiem gegen Qualifikant Steve Darcis am Donnerstag tun wird. Die Wettbüros sehen diesmal den Niederösterreicher mit Quoten von bis zu 5,0 in der klaren Außenseiterrolle. Ab 15 Uhr darf man gespannt sein...

Die Interviews nach dem Match im ORF


Und was jetzt?
Thomas Muster erklärte nach dem Spiel, er sei nun mal kein Verkäufer oder etwas anderes, sondern nur Tennisspieler. Und als ebensolcher war der Platz seine Bühne - diese verlässt er nun. Sein jeher Abtritt erfolgt aufgrund eines schweren Krankheitsfalls in der Familie (man hört, es geht um seinen Vater). „Meine Familie braucht mich mehr als das Tennis.“ Der Steirer wird das Tennisspielen in aktuellem Ausmaß also sein lassen. Ein Champions-Tour-Event in Chile und das Challenger in Salzburg will er heuer noch bestreiten, nächstes Jahr wohl nur noch die Champions-Tour. Dann soll endgültig Schluss sein. Er dankte seiner Frau, die ihm erlaubte, seine Midlifecrisis zu bewältigen, seinen Eltern und weiteren Wegbegleitern. Ob er einmal eine Funktion im Österreichischen Tennis bekleiden wird? „Sag niemals nie!“

Ich bin Unbreakbar

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1 Kommentar:

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