Montag, 23. Mai 2011

Der Papst sagt: Muammar muss gehen!

607 Tage sind seit meinem ersten Blogeintrag vergangen in dem ich forderte: Gilbert Schaller, bitte zurücktreten! Heute wurde meine Forderung endlich - zumindest teilweise - erfüllt: Schaller hat seinen Posten als Davis-Cup-Captain zurückgelegt und will fortan „nur“ noch Sportdirektor sein und seine „ganze Konzentration auf die Ausbildung junger Spieler legen“, wie der ÖTV auf seiner Website schreibt. Schaller gab dies bei den French Open bekannt, wohin er nun offenbar grundlos auf ÖTV-Kosten gereist ist.

Die Aussage mag für manche wie eine Drohung klingen - Schaller will jetzt noch intensiver gegen die Jugendlichen arbeiten. Doch Optimisten sehen darin den nächsten Schritt im Kompetenzbeschneidungsprozess des ÖTV-Allmächtigen Gilbert Schaller. Im August war Entlastung für Schaller angekündigt worden, im Dezember (als ich nach zahlreichen Anfragen schon nicht mehr daran glauben wollte) wurde dann Marion Maruska nominiert, die den Steirer administrativ entlasten sollte. Nun ist er auch nicht mehr Davis-Cup-Kapitän. Dies tat Schaller übrigens bei den French Open kund, wohin er nun offenbar grundlos auf ÖTV-Kosten gereist ist.

Zugegeben: Als sportlicher Leiter, der für den Nachwuchs, sowie für die Vergabe der Förderungen zuständig ist, und darüber hinaus auch noch bei der Wildcard-Vergabe bei allen internationalen Events in Österreich mitredet, kann Schaller auch weiterhin Schaden anrichten - ja sogar mehr als in den Bereichen, die er inzwischen abgegeben hat. Der Vergleich mit Libyens Muammar Gaddafi drängt sich mir auf, der zwar Macht abgeben, aber nicht abdanken will. Hie wie da ist das Ziel klar: Der Diktator muss weg! Und in beiden Fällen ist das Ziel wohl noch lange nicht erreicht. Ich bin gespannt, wer früher gehen wird (müssen): Schaller oder Gaddafi... Klar ist: Jeder Schritt zur Entmachtung dieser beiden Herren ist zu begrüßen!

Gegen Gaddafi kämpft die UN, gegen Schaller immerhin das größte Online-Tennis-Medium Österreichs tennisnet.com und ich selbst. Stefan Wagner schrieb im November 2010 so treffend, dass Schaller mit den Erfolgen des von ihm angeführten Davis-Cup-Teams seine Position als Sportdirektor abzusichern versucht. Das kann er jetzt nicht mehr. Ab sofort wird er nur noch an seiner Arbeit mit den Verbands-Jugendlichen gemessen werden. Seither schwieg die UN der heimischen Tenniscommunity zum Thema Schaller und ÖTV-Strukturen weitgehend, bis auf die Story zum Fördermodell des Verbandes von Christoph Wagner und dessen Appell an den ÖTV am 10. Mai 2011. Auch ich selbst - wenn man so will, in der österreichischen Tenniscommunity so etwas wie der Papst - hielt mich zuletzt mit Kritik am Verband zurück. Lediglich von Schallers privaten Camps, die pro Person um 897 Euro zu buchen sind, setzte ich meine Leserschaft in Kenntnis.

Und diese Camps soll Schaller bitte spielen! Er wird nicht gebraucht im Verband; es gibt gute Trainer wie Thomas Weindorfer, der mit Spring Bowl-Finalist Michael Eibl und Mailand-Finalist Patrick Ofner offenbar gute Arbeit leistet. Ich appelliere daher erneut an Gilbert Schaller: Bitte treten Sie endlich von allen Funktionen im österreichischen Tennis zurück!

Ich bin Unbreakbar

3 Kommentare:

  1. "...es gibt gute Trainer wie Thomas Weindorfer, der mit Spring Bowl-Finalist Michael Eibl und Mailand-Finalist Patrick Ofner offenbar gute Arbeit leistet..."

    Thomas Weindorfer hat mit Patrick Ofner absolut gar nichts zu tun. Patrick Ofner trainiert bei Gerald Hebein...

    AntwortenLöschen
  2. Habe die beiden Ofners verwechselt - Patrick trainiert unabhängig vom Verband in Kärnten. Sebastian erfolglos in der Südstadt...

    AntwortenLöschen