Mittwoch, 1. September 2010

Der Fall des Stefan K.

Stefan Koubek gab also gestern seinen Rücktritt vom Daviscup-Team bekannt. Er findet, dass Fischer und Haider-Maurer ins Team gehören. Dabei war Koubek von Schaller ins Aufgebot gegen Israel vom 16. bis 19. September berufen worden. Vielleicht ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe eine Retourkutsche an unseren Daviscup-Kapitän und Sportdirektor Gilbert Schaller, der ihn bei der letzten Einberufung gegen die Slowakei im Februar respektlos übergangen hatte.

"Ich bin körperlich derzeit nicht fit genug für fünf Davis Cup-Sätze", erklärte der Routinier im Interview auf tennisnet. "Ich bin mit meinen 33 Jahren nicht mehr der Jüngste. Und ich hab das Gefühl, dass ich nicht mehr an die Leistungen meiner Davis Cup-Karriere anschließen kann." Ich bin positiv überrascht von Koubeks Einsicht! Leider ist nur allzu oft zu beobachten, dass die Selbsterkenntnis, die ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung ist, ausbleibt (siehe oben genannter Sportdirektor).

Ich respektiere Koubeks Leistungen, er hatte mit 38 Daviscup-Einzeleinsätzen nur 6 weniger als Thomas Muster und einen mehr als Hans Kary. Er war im Jahr 2000 die Nummer 20 der Welt, er hat 3 ATP-Titel in seiner Karriere geholt, er stand im Viertelfinale der Australian Open. Aber das liegt lange zurück. Zwar machte ihn tennisnet heuer noch zum Staatsmeister, aber das war wohl eines seiner letzten Karriere-Highlights als Spieler. Naja, er wird heuer noch Mannschaftsmeister mit dem TC Gleisdorf werden... An seinen großen Traum, die Rückkehr in die Top 100, glaube ich jedenfalls nicht! Seit seinem letzten Stadthallen-Auftritt betrachte ich die aktive Karriere des österreichischen Agassis als beendet und seine Auftritte als sportlich minder wertvoll.

Stefan Koubek erinnert mich an Alexander Zickler: Champions-League-Sieger mit Bayern München 2001, dann der Wechsel nach Österreich zu Red Bull Salzburg 2005; seit heuer kickt er recht erfolglos beim LASK. Beiden gemein ist: Sie werden auch heuer noch etwas Geld für die Sportlerpension zurücklegen können. Und das ist auch okay! Doch bevor es peinlich wird, sollte man dann wirklich den Hut drauf hauen! Im Fall Koubek heißt das für mich: Mit Jahresende 2010 sollte er es sein lassen! Ein letztes Mal Stadthalle, ein Auftritt beim Salzburg-Challenger zum drüber streuen. Und dann sollte er am besten als Touring-Choach für Dominic Thiem anheuern und in weiterer Folge vielleicht auf der Daviscup-Bank Platz nehmen!

Ich bin Unbreakbar

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen